Bahnhof Haltestelle Rheinböllerhütte
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Bilder Strecke nach Hollnich
Bilder und Streckenbeschreibung
Bilder Bahnhof Kastellaun Bilder Strecke nach Bell
Bilder und Streckenbeschreibung
Bilder bis 1983 Bilder ab 1984
 

Bahnhof Kastellaun

Oberhalb der kleinen Stadt Kastellaun gelegen. Betriebsmittelpunkt der Strecke Simmern-Boppard. Bis in die 1960er Sitz der Bahnmeisterei Kastellaun. Außerdem hatte der Fahrdienstleiter Kastellaun bis 1970 die Aufgaben des Zugleiters wahrzunehmen.  Somit war der Bahnhof in Kastellaun schon mehr wie nur ein kleiner Bahnhof an einer Nebenbahn.
Der Bahnhof wurde am 27.10.1901 eröffnet, als die Eisenbahn von Simmern Kastellaun erreichte. Es wurden Wohnhäuser für die Mitarbeiter gebaut und auch ein stattliches Bahnmeistereigebäude erstellt. Gegenüber des Bahnhofs eröffnete auch nach der Jahrhundertwende das obligatorische Bahnhofshotel.
 Die Sicherungseinrichtungen waren erst sehr Rückständig. Alle Weichen waren Handbedient vor Ort und kein bewegliches Signal sicherte vorerst die Gleisanlagen im Bahnhof.
Das Empfangsgebäude (Backsteinbau) hat Ähnlichkeiten mit den Gebäuden in Stromberg und Kirchberg und ist ein recht schlichter Bau. Die Gleisanlagen war aber schon umfangreich und vorhanden waren Seitenrampe, Freiladegleis und eine Güterabfertigung.
 Erst am 01.Oktober 1906 wurde die Strecke bis Pfalzfeld eröffnet. (Pfalzfeld - Boppard folgte 1908) In dieser Zeit wurde die Schranke an der Ortsstraße Kastellaun - Hasselbach eingerichtet und Einfahrsignale aufgestellt. In den folgenden Jahren wurden weitere Erweitungen vorgenommen. Kopframpe und weitere Gleise wurden erstellt. Besonders ab 1925 wurden Erweiterungen und Modenisierungen auch in Kastellaun durchgeführt (Hunsrückhöhenstrassenbau B327). Vermutlich nach dem Feldzug gegen Frankreich (1940) wurde das Stellwerk erneuert und durch einen Anbau ans Empfangsgebäude Überdacht. (Vor 1940 Wellblechunterstand) Der erreichte Zustand um 1941 konnte sich bis 1983 erhalten.
In den 1960ern wurde die Schrankeanlage von 2 großen Bäumen auf 4 kleine Umgestellt. Es wurden zwar immer wieder Rückbaumaßnahmen von Weichen vorgenommen, aber der Grundplan blieb bestehen. Bei Einführung des BND-Betriebs 1952 wurde der Fahrdienstleiter  Zugleiter bis in die 1970er. Die restlichen Jahre übernahm diese Funktion der Fahrdienstleiter Simmern. Aber der örtliche Betriebsbeamte Kastellaun blieb, trotz dieser Verlagerung, bis 1983 erhalten. Das Stellwerk können Sie oben Rechts anschauen (Bild zum vergrößern anklicken).
Ebenfalls bis zum 28.Mai 1983 geöffnet, blieb die Fahrkartenausgabe inkl Gepäck und Expressgutabfertigung.
Eine riesige Fahrscheinsammlung könne sich sich im unteren Bereich dieser Seite anschauen.
Güterverkehr in Kastellaun fand hauptsächlich für die Bundeswehr statt.(Gerätedepot Kappel und Hunsrückkaserne). Aber auch Forstbetriebe und der Landhandel trugen ihren Teil zum Aufkommen bei. Eine Feldbahn brachte Holzprodukte zur Verladerampe gegenüber des Empfangegebäudes. Einen schönen Überblick über die Art der Fracht gibt das Bild der
Leih-50er (Dampflok) aus Ehrang auf der
 Fotoseite

 

Links: Hebelbank
im Bahnhof Kastellaun

Rechts: Übergabe von Buchholz
nach Simmern

Links: Übergabe in Kastellaun
um 1965

Rechts: Die Bunten!
Kurzer Halt in Kastellaun

Links: Aufahrt in
Richtung Simmern

Rechts: 1990 beginnt
sich der Bahnhof zu verändern.
Wenige Jahre später
waren auch die Schienen
verschwunden!
 

Links: Bahnhof Kastellaun
mit Güterschuppen und
Verladeanlagen.

Links: Übergabe
im Winter in Kastellaun

 

Nachdem der Bahnhof seine Signalanlagen 1983 verloren hatte, wurden auch die Fernsprechverbindungen in Richtung Pfalzfeld abgebaut. Ab Kastellaun konnte nur noch ein Zug im Abschnitt nach Pfalzfeld verkehren. Als im Frühjahr 1985 der große Holzverkehr bekann, war diese Einsparmassnahme von großem Nachteil und zwang zu umständlichen Betriebsabwicklungen.
Zeitweise war in dieser Zeit eine Lok in Kastellaun stationiert, die sogar Schubdienste in Richtung Bell leistete. Das Jahr 1985 war auch das letzte große Erfolgsjahr der Bahn. In den folgenden Jahren kam manchmal über Tage kein Zug nach Kastellaun. Die Bestrebungen der Gemeinde einen Radweg über die Trasse zu bauen, förderte die  zügische Stilllegung auch für den Gesamtverkehr (Güter und Sonderverkehre).
So konnten im Jahre 1997 sämtliche Gleise  abgebaut werden, um einem Parkplatz/Busbahnhof Platz zu schaffen.  Heute Erinnert nur noch wenig an den Bahnhof in Kastellaun. Das Empfangsgebäude wurde umfassend Saniert und ist nicht wieder zu erkennen. Alleine der Güterschuppenanbau lässt noch die alte Bestimmung erkennen.
Inzwischen gibt es an dem damaligen Vorgehen des Abbauens auch Kritik. Sieht man doch auch in Kastellaun den  unaufhaltsamen Aufstieg der Stadt Emmelshausen, zu der auch ein funktionierender Bahnanschluss beiträgt.
Der Fahrradweg auf der Eisenbahntrasse erreicht schon lange nicht mehr die Besucherzahlen der ersten Jahre.

5 Fahrscheine aus Kastellaun!
2 x Personalfahrkarten und
3 x Zeitkarten
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Unten Rechts weitere Fahrscheine
aus 3 Jahrzenten!

Güterverkehr: Nach 1908 verkehrte immer ein Güterzugpaar von Boppard nach Simmern und zurück.
Zeitweise verstärkt durch kleine Bedienfahrten von Simmern oder Boppard aus. Nach Abbau der Zahnstange in der Steilstrecke wurden die Tenderloks der BR94 (T16) bis ca 1950 vor den Güterzügen eingesetzt. Danach erfolgte die Bedienung durch die BR93 (T14). Die Steilstrecke wurde nun im Güterverkehr nicht mehr befahren.      Wie durch ein Wunder ist ein ganzer Monat Zugmeldeblätter aus den 1950ern erhalten geblieben. Darin ist nur die planmäßige werktägliche Bedienfahrt verzeichnet. Verspätungen sind auch nicht zu erkennen.
Somit dürfte der Güterverkehr in den 1950ern vergleichbar mit dem Aufkommen in den 1980ern gewesen sein. Abwechlungsreicher war er aber bestimmt. So wurden auch die Stückgutabfertigungen mit der damaligen Übergabe bedient. In den 1970ern steigerte sich das Frachtaufkommen und zusätzlich zur Bedienfahrt nach Buchholz verkehrte eine eigene Übergabe nach Kastellaun. Dies hielt aber nur wenige Jahre.
Be und Endladen wurden in Kastellaun Forst- und Landwirtschaftliche Güter. Ein Sägewerk in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof ist nachgewiesen. Sogar mit Feldbahnanschluss zur Verladerampe. Ein großes Reifeisenlager sorgte auch für Frachten. Ab den 1960ern wurde auch die Bundeswehr zum Kunden der  Bahn. Ab und An kam es auch zu großen Manövern mit umfangreichen  Bahntransporten.
Hintergrundbild: Seitenansicht Bahnmeisterei-Gebäude

 
Unglaublich, welche Vielfalt der Fahrkartenschrank der FKA Kastellaun in den 1960igern aufweist
Fahrkarten Kastellaun aus 3 Jahrzehnten
Die letzten Fahrkarten
(Unten rechts)
aus Kastellaun.

Lageplan 1907
 
Lageplan 1962
Link zur Stadt Kastellaun

Aktuelles "Rund um Kastellaun" und der Hunsrückbahn
Im Forum für die Hunsrückbahn

 

Die Seite unterstützt haben: Medienzetrum Simmern, Bernd Schlözer, Sammlung Ring, Wolfgang Zitz, Prof.Dr Wolfgang Feuerhelm, 
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Letzte Änderung: Dienstag, 27 Januar 2015

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